



Leider wird heute in vielen Teilen Europas ziemlich unspektakulär gefeiert. Während sich die Briten wie immer stilgemäß die Kante geben, die Franzosen entspannt schlemmen und die Tschechen Ihre Zukunft aus Äpfeln lesen (Prognose 2014: Da ist der Wurm drin), ist es in Spanien schon etwas aufregender: Um Mitternacht müssen sich Spanier bei jedem Glockenschlag eine Traube in den Mund schieben. Wer sich verzählt, dem droht Unglück. Für mich als Kürbiskönig ist es eine herrliche Vorstellung, wie sich hunderttausende betrunkene Spanier zwölf Propfen in den Hals schieben. Hoffentlich beherrscht jemand von denen das Heimlich-Manöver!
Am zünftigsten geht es in Bulgarien zu. Dort vertreibt man noch anständig die bösen Geister und Vampire, indem man sich mit Hilfe von Holzmasken und Tierfellen als Ungeheuer verkleidet. Die sogenannte “Kukeri” sehen zwar ein wenig aus wie eine Kreuzung aus Chewbacca und Marge Simpson, können aber sicher dem ein oder anderen Babygespenst einen Angstfleck aufs blütenweiße Laken zaubern.
Als wäre das nicht schon genug, pflegt man in Bulgarien noch eine weitere großartige Tradition. Mit einem Ast des Kornelkirschbaums bewaffnet gehen Kinder von Haus zu Haus und schlagen den Bewohnern beherzt die Hucke voll. Dabei wünschen sie ein gesundes, glückliches und fruchtbares neues Jahr. Dafür bekommen sie dann kleine Geschenke – Geld oder Süßes. Das klingt doch wie eine skurrile Abwandlung der Halloween-Tradition: Saures, dann gibt’s Süßes!
In diesem Sinne wünscht Dir der Kürbiskönig heute Abend eine tolle Feier und ein gesundes, glückliches und gruseliges neues Jahr. Ich verspreche Dir, dass es auch 2014 wieder jede Menge Schmink- und Verkleidungstipps, Rezepte, Veranstaltungshinweise und Gewinnspiele geben wird. Rutsch gut rein!
Fast wäre das Buch im Müll gelandet. Horror-Ikone Stephen King war bei seinem Debütroman “Carrie” von seinem weiblichen Hauptcharakter so überfordert, dass er das Manuskript kurzerhand im Papierkorb entsorgte. So hatte es ihm beispielsweise Probleme bereitet, dass er keine Ahnung hatte, wie eine Umkleidekabine für Mädchen aussieht. Seine Frau Tabitha, selbst Autorin, fand das Manuskript und erkannte das Potential der Geschichte. Sie half ihrem Mann bei schwierigen Details aus und sorgte damit für die Fertigstellung des Romans. Ein Segen für alle Horrorfans – und natürlich für King selbst. Das Buch machte ihn 1974 schlagartig berühmt und legte den Grundstein für unzählige weitere Meisterwerke. Zwei Jahre später folgte eine Verfilmung des Stoffes, die den bis dato unbekannten Regisseur Brian De Palma ebenfalls über Nacht berühmt werden ließ. Heute startet das mit Spannung erwartete Remake des Kultfilms bei uns in den Kinos. Zur Feier des Tages verlosen wir 3 Fanpakete mit Freikarten, Originalfilm und Poster!
Die 16-jährige Carrie White (Chloë Grace Moretz) hat wirklich kein leichtes Leben. Sie wohnt mit ihrer religiös-fanatischen und persönlichkeitsgestörten Mutter Margaret (Julianne Moore) in einem Haushalt, der geprägt ist von drakonischen Strafen und endlosen Monologen über die Erbsünde. So hat sich das eigentlich hübsche Mädchen zu einer extrem verschüchterten grauen Maus entwickelt, die in der Schule tagtäglich die übelsten Demütigungen über sich ergehen lassen muss. Als Carrie eines Tages nach dem (wie immer kränkenden) Sportunterricht unter der Dusche steht, bekommt sie ihre erste Menstruation. Schockiert von diesem, ihr vollkommen unbekannten körperlichen Vorgang, bricht das Mädchen in helle Panik aus – was für ihre Mitschülerinnen natürlich ein gefundenes Fressen ist. Sie bewerfen Carrie mit Slipeinlagen, verspotten sie lauthals und filmen ihren Nervenzusammenbruch sogar mit dem Handy. Unter den Mädchen ist auch Schulschönheit Susan Snell, die erst beim Eintreffen der Lehrerin bemerkt, was sie gerade getan hat.
Brian De Palma’s Romanverfilmung von 1976 war eine kunstvolle Adaption, die mit einer quälend langen Zeitlupenszene und dem schockierend ausgeleuchteten Finale noch heute für Gänsehaut sorgt. Das Remake ist nicht ganz so künstlerisch ambitioniert, kann dafür aber mit viel mehr charakterlicher und emotionaler Tiefe punkten. Die rigerose Entscheidung von Susan, auf den Schulball zu verzichten und ihren Freund mit Carrie diesen Traum-Abend verbringen zu lassen, sind für den Zuschauer nun sehr viel nachvollziehbarer. Im Original blieb Carries Leiden unter ihren Mitschülern und ihrer herrischen Mutter ebenfalls etwas oberflächlich. In der Neuverfilmung sind ihre Klassenkameraden deutlich niederträchtiger und ihre Mutter wirkt durch ihre heftigen autoaggressiven Ausbrüche nun sehr viel bedrohlicher. So ist das Remake eine beklemmende Studie über die Alltagsqualen eines Teenagers geworden, die jeder von uns in der ein oder anderen Art und Weise schon selbst durchlitten hat. Auch die Modernisierung des Stoffes ist sehr gelungen. Carrie sieht sich nun Videos über Telekinese auf YouTube an und das Handyvideo über ihren Nervenzusammenbruch spielt eine entscheidende Rolle in der Handlung. Und apropos Modernisierung: Natürlich sorgt die heutige Tricktechnik für viel mehr Schauwerte als noch anno ‘76. Auch wenn der Film mit seiner FSK-Freigabe von 16 Jahren nicht ganz so blutig ausfällt, wie vielleicht erwartet. Und da liegt auch der Knackpunkt des Remakes: Wer die Handlung nur als Vorspiel zu einem Massaker ansieht, wird von “Carrie” eher enttäuscht werden. Wer allerdings endlich mal wieder einen Horrorfilm sehen will, der den Verstand anspricht, wird die gelungene Neuverfilmung garantiert so schnell nicht vergessen.
Als Hurrikan Katrina im August 2005 über Louisiana fegt, hinterlässt er eine nie dagewesene Spur der Verwüstung mit tausenden Toten und Millionen Obdachlosen. Die Handlung des Films setzt ein paar Wochen nach diesen wahren Ereignissen ein und erzählt von der fiktiven Firma “Chandler Pharmaceutica”, die den Überlebenden über die schwere Zeit hinweg helfen möchte. Viele leiden an post-traumatischem Stress, weshalb die noble Firma überall ein hastig konzipiertes Anti-Depressivum mit dem vertrauensvollen Namen “Zombex” verteilt. Die Glückspille scheint anfangs wirklich zu helfen, doch nach einer Weile setzen die ersten Nebenwirkungen ein: Das Medikament verändert das Blut der Patienten, was in einer aggressiven Gier nach neuem, frischem Lebenssaft gipfelt. Bald bricht am Mississippi die Hölle los, ohne dass die Einwohner wirklich wissen, warum. Nur der Radiomoderator Aldous Huxtable erkennt den Zusammenhang zwischen dem Psychopharmakon und den Untoten. Als er einen Tipp bekommt, dass in Texas ein Gegenmittel existieren soll, bricht er sofort Richtung Lone Star State auf.
Auf dem Weg dahin gabelt er noch den abgehalfterten Musiker Charlie und zwei ehemalige Kampfamazonen auf, die es satt haben, für “Chandler Pharmaceutica” Zombies umzunieten. Zusammen ballern sie sich den Weg nach Süden frei…
Dass “Zombex – Walking of the Dead” kein ernstgemeinter Blockbuster à la “World War Z” ist, kann man sich bei einem derartigen Titel sicher denken. Dieser Streifen ist ein astreiner B-Film, bei dem die Zombies grüne Kontaktlinsen tragen und die einzigen zwei Frauen stets knapp bekleidet sind – und natürlich prompt eine völlig sinnlose Fummel-Szene hinlegen. Die etablierten Schauspieler Lew Temple (Deja Vu), David Christopher (The Sinner) und natürlich Mr. „Clockwork Orange” Malcolm McDowell sorgen allerdings stets dafür, dass die trashige Zombie-Action nicht zur albernen Amateur-Show verkommt. Vielmehr erkennt man in dem Zombiestreifen von Regisseur Jessy Dayton eine liebevolle Hommage an die Zeit, als die Zombies laufen lernten. Wie in den Frühwerken von Horror-Ikone George A. Romero ist der Film eine Allegorie auf gesellschaftliche Misstände – in diesem Fall die Skrupellosigkeit der Pharmaunternehmen. Zudem ist der allwissende Radiomoderator, der den Leuten die “Wahrheit da draußen” erzählt, seit jeher ein beliebtes Element in Zombiefilmen. Und nicht zuletzt liegt über dem ganzen Film ein verwaschener Filter, der dem Werk einen schmutzigen 70er Jahre Bahnhofskino-Look verleiht. Alles in allem ist “Zombex” tolles Futter für Freunde des etwas anderen Horrorfilms.
Stephen King ist zweifellos der bekannteste Horror-Autor der Gegenwart. Seit Ende der 70er hat er mehr als 60 Bücher veröffentlicht, die wiederum von so berühmten Regie-Ikonen wie Stanley Kubrick, Brian De Palma, John Carpenter oder David Cronenberg verfilmt wurden. Damit hat der Mann aus Maine das Horror-Genre wie kein anderer geprägt. Nun haben sich gleich drei Nachwuchs-Regisseure zusammengetan, um ihrem Helden ein Denkmal zu setzen. Wir verlosen 4x den wunderbar trashigen Slasher “You can’t kill Stephen King”, der randvoll ist mit witzigen King-Anspielungen.
Sechs Freunde fahren über’s Wochenende in das schnarchige Kaff „Encomium“, irgendwo im beschaulichen Bundesstaat Maine. Hier steht nicht nur das Haus, das den Geschwistern Hilary und Monroe vererbt wurde, in diesem Nest soll angeblich auch der berühmte Schriftsteller Stephen King wohnen. Doch die Nachforschungen des durchgeknallten King-Fans Ronnie stoßen nur auf Ablehnung. Ob grantige Kellnerin oder gruseliger Bootsvermieter, alle reagieren einsilbig und möchten die Gruppe am liebsten so schnell wie möglich aus der Stadt haben. Doch in ihrem jugendlichen Übermut ignorieren die Jugendlichen jede Warnung (es ist doch immer das Gleiche) und machen lieber lautstark Party auf ihrem Schnellboot. Nur der schwarze Lamont darf erst einmal nicht mitfeiern, weil ihn das Los zum Auftanken des Autos getroffen hat. Das endet für ihn leider böse: an der Tankstelle wird ihm von einem Vermummten die Kehle durchgeschnitten und seine Leiche anschließend zerstückelt. Das ist ein echter Dämpfer für die Partystimmung der fünf anderen, die sofort entsetzt in ihr Haus flüchten.
Doch bevor sie sich in Ruhe überlegen können, was sie nun am besten tun sollen, schlägt der Mörder erneut zu. Und es soll nicht sein letztes Opfer bleiben. Bald dämmert dem Stephen King-Fan Ronnie, dass die Morde erstaunliche Ähnlichkeiten mit den Büchern seines Idols haben…
“You can’t kill Stephen King” ist ein waschechter Teenie-Slasher, der hemmungslos und augenzwinkernd sämtliche Klischees des Genres abfeiert. Die Mädels verfügen über eine ausgeprägte Stoffallergie, die Einheimischen von Encomium sind abweisend und schmierig, und bald kommt jeder Protagonist als grausamer Mörder in Frage. Dies alles ist gewürzt mit satten 75 Anspielungen auf den großen Horrormeister persönlich. Manche davon sind leicht auszumachen – ein Boot namens Christine, zwei gruselige Zwillinge an der Tankstelle – der Großteil ist allerdings sogar für den Hardcore-Fan schwer zu finden. Da kommt jeder Nerd so richtig auf seine Kosten, was “You can’t kill Stephen King” zu einem großartigen Partyfilm macht: Wer findet die meisten Referenzen? Aber auch ohne jemals ein Buch von Herrn King gelesen zu haben, hat man an dem makaberen Abzählreim seinen Spaß. Bikinis, Party und eingeschlagene Schädel sind halt allgemein verständlich.
Das Gewinnspiel ist beendet, vielen Dank für Eure Teilnahme! Die richtige Antwort lautet natürlich “b) Robert Gray”. Die Gewinner werden schriftlich von uns benachrichtigt, allen anderen drücken wir für das nächste Mal die Daumen!